Lebensraum Arktis
Why then do we feel this strange attraction for these polar regions, a feeling so powerful and lasting, that when we return home we forget the mental and physical hardships, and want nothing more than to return to them? Why are we so susceptible to the charm of these landscapes when they are so empty and terrifiying?
Jean-Baptiste Charcot
Wenn sich das arktische Packeis im Winter ausdehnt, bildet es zusammen mit dem grönländischen Eisschild die zweitgrößte Wüste der Welt. Diese Eiswüste ist einer der lebensfeindlichsten Orte des Planeten, nur sehr wenige Tiere halten sich in den Wintermonaten dort auf.
Im Sommer zieht sich die Eisgrenze nach Norden zurück und gibt eine Vielzahl von Inseln frei, die sich vor der Festlandküste im Nordpolarmeer tummeln. Dort, in der arktischen und subarktischen Tundra, gibt es entlang der Küsten und Binnengewässer erstaunlich vielfältiges, hochspezialisiertes Leben. Aber selbst hier halten sich viele Tiere nur in den wärmeren Monaten auf und ziehen im Winter nach Süden — zum Teil über enorme Distanzen.
Im hohen Norden wächst auch nicht viel. Die Tundrazone besteht hauptsächlich aus Felsen sowie einigen Sumpfgebieten an den Binnengewässern. Natürlicherweise ist die Tundra völlig baumlos. Die vorherrschenden Pflanzen sind Gräser, Moose und kleinere Sträucher.
Das arktische Eis mit seiner einzigartigen Landschaft und Fauna ist in großer Gefahr. Im Klimawandel erwärmt sich die Arktis etwa vier Mal schneller als der globale Durchschnitt. Das Abschmelzen des Eises verstärkt die globale Erwärmung und führt zudem zu einem starken Anstieg des Meeresspiegels. Allein der grönländische Eispanzer verliert im Schnitt etwa 30 Mio. Tonnen Eis pro Stunde! Von allen Lebensräumen könnte die Arktis derjenige sein, der als erster völlig verschwindet, wenn wir nichts unternehmen.