Ich kam also nach Hause mit einem Haufen Rohmaterial, das nun zu einem Film verarbeitet werden musste. Zuerst aber riefen Studium und Arbeit, so dass die Doku viele Monate liegen blieb. In der Zeit machte ich einen einminütigen Teaser, zu mehr kam ich nicht.
Als ich dann mit der Produktion anfing, machte ich mir erstmal Gedanken zur Gliederung, die ich davor geschrieben hatte. Vor der Reise dachte ich an einen roten Faden über die Tiere, vielleicht mit wenigen Untertiteln, aber nicht mehr. Dann habe ich umstrukturiert.
Eine ursprünglich geplante Sequenz zum besiedelten Bereich der Hauptinsel, für die ich auch reichlich Material aufgenommen hatte, strich ich, um es zu einer reinen Naturdoku zu machen. Eine andere Überlegung war, die Doku nach dem Intro mit einer Karte der Nordsee und einem Zoom auf Helgoland zu beginnen. Ich habe es erst versucht zu animieren, dann mit der Kamera und einer großen Landkarte ganz real gefilmt, schließlich aber wieder gestrichen, bevor es fertig war.
Aber nach wie vor plante ich mit einem roten Faden durch (reduzierte) Untertitel. Erst als ich durch einen Glücksfall und Kontakte über zwei Ecken die Chance auf einen hervorragenden Sprecher hatte, entschloss ich mich zur finalen Form der Doku. Holger Hennig sagte zu, als Gefallen ohne Gage, da es auch von meiner Seite kein kommerzielles Projekt war. Ich habe bis heute keinen Cent an der Doku verdient, darum ging es nie.
Jetzt musste also ein Text her mit einem roten Faden. Ich schrieb einen. Warf ihn weg und schrieb ihn nochmal. Recherchierte weitere Informationen und schrieb ihn erneut. Auf der einen Seite war die Überlegung natürlich, was ich erzählen will und was es zu erzählen gibt, auf der anderen Seite musste ich immer parallel schauen, ob ich für alles genug passendes Filmmaterial hatte, gerade, als es dann um Lebensweise und verschiedene Verhaltensmuster der Basstölpel ging. Es dauerte unzählige Überarbeitungen, bis ich zufrieden war. Während der Text eingesprochen wurde, suchte ich in ewig langer Arbeit nach der passenden Musik.
Weitere Herausforderungen, die für mich neu waren, ergaben sich im Schnitt: Bildmaterial, Text bei Titel und Abspann und dazu drei Tonspuren - Originalton, Musik und eingesprochener Text. Insgesamt also fünf verschiedene Ebenen - ein ziemlicher Sprung nach den musikalisch unterlegten Diashows. Es dauerte einige Wochen, aber ich schaffte es. Die letzten Schwierigkeiten gab es dann noch mit der Software bei der Ausgabe mit Dolby Surround 5.1, aber mit etwas Hilfe konnte ich auch alle technischen Probleme beheben.
Die Premiere der Doku fand schließlich mit einem kurzen Vortrag dazu am 30.05.2022 in einem kleinen Saal in München statt. "Sommer auf Helgoland" war mein erstes echtes Filmprojekt und ein großer Schritt für mich.
Wenn euch das Ergebnis gefällt, zeigt das gerne, lasst ein Like und vielleicht einen Kommentar da und empfehlt die kleine Doku auch anderen weiter, das würde mir sehr helfen. Ich freue mich über jede Unterstützung.